Ingolf Dahl
Ingolf Dahl, der sich selbst als amerikanischen Komponisten schwedischer Herkunft bezeichnete, wurde am 9.6.1912 als Walter Ingolf Marcus in Hamburg geboren. Seine Mutter war Schwedin, sein Vater gebürtiger Hamburger jüdischer Herkunft. Schon als Jugendlicher trat er als Pianist, Dirigent und Komponist in seiner Heimatstadt in Erscheinung. 1931 begann er ein Kompositionsstudium bei Philipp Jarnach in Köln, 1932 wechselte er an das Konservatorium Zürich, um dem immer stärker werdenden Antisemitismus in Deutschland zu entkommen.
Früh folgten Engagements am Stadttheater Zürich, dem heutigen Opernhaus. 1938 kam es zur Zusammenarbeit mit Paul Hindemith, dessen musikalischer Assistent er bei der Uraufführung der Oper "Mathis der Maler" war.
1939 entschied sich Dahl, nach Los Angeles auszuwandern. Nach einer langen Zeit der Unsicherheit konnte Dahl endlich seine Karriere in Amerika ausbauen und erfolgreich fortführen. Regelmäßig konzertierte er als Pianist und Dirigent, war Lehrer an der University of Southern California (USC) sowie von 1952 bis 1955 am Berkshire Music Center in Tanglewood.
Dahl baute weitreichende Arbeitsbeziehungen, Bekannt- und Freundschaften auf, war beispielsweise Assistent Igor Strawinskys, übersetzte Arnold Schönbergs „Pierrot lunaire“ und spielte Kammermusik mit Benny Goodman. Bei den renommierten "Evening on the Roof"-Konzerten musizierte er regelmäßig und präsentierte auch seine eigenen Kompositionen.
Der bekannte Musikkritiker und Komponist Walter Arlen beschrieb Dahls Kompositionsstil folgendermaßen: "Herrn Dahls Tonsprache ist natürlich, prägnant, kompakt und vollständig zeitgenössisch, aber nie harte oder selbstbewusste Avantgarde. Er löst die Probleme eines modernen Komponisten brillant, ohne sich untreu zu werden und schreibt nur die Noten, die ihm für seine Zwecke dienen und keine aus Modegründen."
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